Schauspieler - Fotograf - Videograf

Videografie

Meine Tätigkeiten hinter der Videokamera

Als ich als Sechsjähriger zum ersten Mal ein Kino betrat, war ich von den bewegten Bildern so begeistert, dass ich mir zu Weihnachten einen Filmprojektor wünschte, den ich auch bekam. Von nun an zeigte ich jedem, der zu uns zu Besuch kam, ganz stolz meinen Filmprojektor und führte meine zwei Filme vor, die ich dazubekommen hatte. Die Spiellänge betrug ca. 5 Minuten pro Film. Und jedes Jahr zu Weihnachten wünschte ich mir weitere Filme.

Später arbeitete ich zunächst aushilfsweise, dann kurzfristig hauptberuflich und dann wieder aushilfsweise als Filmvorführer in verschiedenen Berliner Kinos. Von 1990 bis 1991 betrieb ich sogar ein eigenes Kino. Es handelte sich dabei um das "Mobile Kino Aladin". Ich behaupte mal, dass es zu diesem Zeitpunkt das einzige mobile Kino in Berlin war. Aus Zeitgründen musste ich den Betrieb nach einem Jahr wieder einstellen, denn ich betrieb es neben meinem damaligen Beruf. Wie wird aber nun so ein Film produziert? Wurde in irgendeiner Ecke von Berlin ein Film gedreht und ich kam dazu, blieb ich stehen und schaute zu. Was das für ein Aufwand war... Stundenlang konnte ich am Set ausharren und zuschauen. Mein Buddelkasten-Freund Michael bot mir an, in seinem filmtechnischen Betrieb zu arbeiten, was ich gerne annahm. Bei Michael wurden sehr viele bekannte Kinofilme und Fernsehserien geschnitten, synchronisiert und der Ton gemischt. Wenn er Drehtermine hatte, Michael war Tonmeister, nahm er mich oft mit. Ich lernte sehr viel über Aufnahmetechniken, Filmschnitt, Ausrichtung von Licht, Bedienung der Nagra (Tonbandaufzeichnungsgerät) und Vertonung von Filmen.

Ich bekam Lust, selber zu filmen und kaufte mir eine gebrauchte Super 8 Filmkamera, die eine Zeit lang mein Begleiter war. Später legte ich mir einen Video-Camcorder zu, auf dem das Video mittels eines Bandes aufgezeichnet wurde. Nachdem der viele Jahre seinen Dienst getan hatte, ging er kaputt. Ich schaffte mir dann aber keinen neuen an. Die Technik entwickelte sich weiter und ich beobachtete es zunächst einmal. 

Als dann die ersten Digital-Camcorder auf den Markt kamen, die nicht auf einem Band, sondern auf einem Chip das Video aufzeichneten, schaffte ich mir einen solchen an. Meine Idee war, eine Dokumentation über Berlin zu drehen. Ich habe dafür auch in vielen Ecken von Berlin gefilmt. Der Film wurde leider nie fertig. Mein erster Film, den ich dann drehte, war eine Dokumentation über das Berliner Theater "Spree-Ensemble". Ich drehte diesen 2013 ganz spontan mit einer Handycam unter dem Pseudonym Janik Kuzio. Als dann immer wieder mal Hochzeiten in der Familie stattfanden, wurde ich angefragt, ob ich nicht ein Video drehen könne. Natürlich konnte ich das nicht ausschlagen.

Ich schaffte mir ein Filmequipment an und produziere Trailer für das "Deutsch Jüdische Theater" und zeichne Theaterstücke und andere Veranstaltungen für dieses Theater auf. Und wenn ich selber auf der Bühne stehe, übernimmt die Kamera eine Kollegin oder ein Kollege. Die Postproduktion übernehme ich dann wieder selbst.

Bei dem Film "Noten in Not. Das Mädchenorchester von Auschwitz", den wir für das Deutsch Jüdische Theater produzierten, fungierte ich als Kameramann und als Schauspieler. Das war eine Herausforderung, aber es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wir drehten diesen Film von Februar bis Juni 2021 in Blankenfelde-Mahlow. In der Postproduktion war ich für den Filmschnitt und das Setzen der Titel verantwortlich. Die Premiere fand am 21. September 2021 im Berliner Kino "Klick" statt. Weitere Vorführungen erfolgten in Blankenfelde-Mahlow und bei uns im Deutsch Jüdischen Theater. Und es wird dort noch weitere Vorführungen geben.

Der Film lief auch 2023 wieder im Kino, und zwar in der Brotfabrik, im Kino Union und in den Neuen Kammerspielen Kleinmachnow.